Gastspiele außerhalb Steinaus sind möglich, wenn ein geeigneter Raum mit Bühne oder Podest (min. 6 x 4 m, 80cm hoch, darauf 3 m lichte Höhe) zur Verfügung steht. Die Vorteile: keine Buskosten, minimaler Unterrichtsausfall. Fordern Sie bitte bei Interesse ein unverbindliches Gastspielangebot an !

Den Erlebnispark Steinau müssen Sie besuchen !
Innmitten des Naturpark Spessart finden Sie hier Spiel, Spaß und Action für die ganze Familie! In diesem gepflegten und überschaubaren Park gilt für viele Attraktionen das Motto: "einmal bezahlen - beliebig oft benutzen".
(Im Internet: www.erlebnispark-steinau.de)

DB Stundentakt aus Fulda: +37 Min., aus Frankfurt/Main: +21 Min.

Weitere Tipps:

1. Wenn Sie mit uns telefonieren wollen, lassen Sie es bitte mehr als dreimal klingeln ! Wir haben zur Zeit 8 Telefone in unseren Räumen installiert, aber wir stehen halt nicht immer genau daneben. Außerdem, wenn einmal niemand da ist, stört das Klingeln auch nicht !
   Bürozeiten: Di-Fr 9-13, Di+Do 16-19, Sa+So 10-15 Uhr, Tel.06663 / 245

2. Kartenvorbestellung ist ratsam! Sollten wir auf diese Weise sehen, daß eine Vorstellung frühzeitig ausverkauft sein wird, spielen wir lieber eine Zusatzvorstellung, als die Notsitze herbeizutragen.

3. Geburtstagsgesellschaften haben nach Absprache die Möglichkeit, im Vorraum unseres Theaters einen Kaffeetisch zu decken und selbst mitgebrachte Delikatessen zu verspeisen. Rufen Sie uns einfach an !

4. Wann sind Ihre Kinder eingentlich schon einmal Eisenbahn gefahren ?
   Steinau wird im Stundentakt bedient. Gönnen Sie Ihren Kindern doch einmal den Spaß und nutzen Sie die öffentlichen Nahverkehrsmittel ! Bahnhof - Theater ca. 20 Min. Fußweg.

5. Empfohlene Altersstufen: Lesen Sie sich ruhig einmal die empfohlenen Altersstufen für unsere Spiele durch und bedenken Sie: wir empfehlen unsere Spiele erst ab 4 Jahren, da sich kleinere Kinder im dunklen, unbekannten Raum, umgeben von fremden Menschen oftmals sehr fürchten, sodann ungewollt zu einem unüberhörbaren Störenfried werden und das Theater verlassen müssen ! Wir haben selbst drei Kinder und beraten Sie gerne !

Sind Sie in unserer Adressen-Datei ? Wir nehmen Sie gerne in unseren Verteiler auf und schicken Ihnen den Jahresplan zu ! Postanschrift: Marionettentheater Steinau Postfach 1166 36392 Steinau Theater: Am Kumpen 4 (gegenüber Rathaus) Büro: Brüder-Grimm-Straße 43 Kartenvorbestellung: Di-Fr 9-13, Di+Do 16-19, Sa+So 10-15 Uhr Tel. 06663 / 245

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Willkommen in den Staatlichen Schlössern, Burgen, Museen und Gärten in Hessen...

Der König aus dem Spiel Dornröschen

Schloß Steinau um 1520/50

Das damals hanauische Schloß Steinau, das seit 1957 von der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten betreut wird, ist in mancherlei Hinsicht mit dem Namen der Familie Grimm verbunden. Philipp Wilhelm Grimm, Justizamtmann von Hanau und Vater u.a. von Wilhelm, Jacob und Ludwig Emil Grimm, lebte bis zu seinem Tode im Jahre 1796, mit seiner Familie in Steinau. Die Brüder Grimm verlebten also einen großen Teil ihrer Kindheit in Steinau, über die wir durch Erinnerungen von Ludwig Emil Grimm, dem Malerbruder, unterrichtet sind.

Im Zusammenhang mit der 100-Jahrfeier des Todestages von Jacob Grimm wurde im Steinauer Schloß 1963 eine Brüder-Grimm-Gedenkstätte eingerichtet und 1985 erweitert. Hier sind beeindruckende Exponate zur Familie Grimm sowie zum Wirken der Brüder Grimm ausgestellt. Natürlich spielen die Märchen dabei eine Rolle und nicht von ungefähr wird das Schloß Steinau auch als Märchenschloß der Brüder Grimm bezeichnet.

Es lag also nahe, den märchenhaften Zauber der Marionetten, der im benachbarten Marstall durch das Steinauer Marionettentheater Tausende von Besuchern jährlich anzieht, auch den Brüdern Grimm zur Seite zu stellen. Und so bevölkern nun auch Märchen und Marionetten die Schloßräume: aus dem Dunkel des Theaterfundus in das Licht des Schloßmuseums in einer guten Nachbarschaft zwischen dem Steinauer Marionettentheater und der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten zur Freude der Besucher, insbesondere der Kinder, aus nah und fern.

Ludwig Emil Grimm, Doppelportrait Jacob und Wilhelm Grimm, 1843

Im Jahre 1924 übernahm Karl Magersuppe die Bühne einer Göttinger Studentengruppe und spielte seitdem unter dem Bühnennamen "Die Holzköppe" Stücke wie Doktor Faust, König Drosselbart, Die Zaubergeige, Der gestiefelte Kater, Don Juan, Judith und Holofernes, Genoveva, Der tapfere Cassian, Der tugendhafte Glücksritter. Die Eröffnungsvorstellung mit dem "Doktor Faust" fand in der Aula der alten Klosterschule in Bad Hersfeld statt. Das Ensemble bestand damals aus Friedrich Herbold, später Journalist und Kunstkritiker, Teo Otto, später Bühnenbildner in Zürich, Edgar Fuchs, später Oberspielleiter in Lübeck und dem Pfarrerssohn Fritz Reinhold.

Frau Holle in ihrem Reich mit Goldmarie und Pechmarie. Die Figuren schnitze Friedrich Falkner.

Nach 10 Jahren Spieltätigkeit gab es zunächst erst einmal eine Pause; nach 1933 mußte Karl Magersuppe nun aus Existenzgründen möglichst im Sinne der neuen Machthaber spielen. Das ging nicht immer gut, denn sein Kasperl war durchaus nicht linientreu und eckte sehr oft erheblich an. Der zweit Weltkrieg begann, und als er aus den Weiten Rußlands heimkehrte, hatte der Krieg seine drei Kinder verschlungen. Seine Frau schloß bald danach für immer die Augen, und für ihn begann eine Zeit tiefsten Dunkels.

Aber das Leben ging weiter. Im Oktober 1949 kamen die alten Spielbücher wieder ans Licht, die Puppen wurden zu neuem Leben erweckt. So zog er nun mit seiner zweiten Ehefrau Katharina und mit Elisabeth Schmeiser, dem "Elschen", durch die Lande. Dann kam im Jahr 1955 eine entscheidende Wende: auf einer Gastspielreise spielten sie in Steinau, wo der Marstall des Schlosses leerstand und sich als festes Theaterdomizil anbot. Im Laufe der Jahre wurde nun die Gastspieltätigkeit nach und nach verringert, immer mehr Schulklassen nutzen Steinau und das Marionettentheater als Ausflugsziel und die Stadt wurde so zu einem kulturellen Anziehungspunkt. Da die Bühne nach dem Kriege mehr und mehr die Märchen der Brüder Grimm in ihr Repertoire genommen hatte, war es ein Glücksfall, hier im "Jugendparadies der Brüder Grimm" ein festes Theater zu besitzen. Karl Magersuppe verstarb am 1. Januar 1981, seine Ehefrau am 22 April 1986.

Lieselotte und Karl Erich Magersuppe mit dem König und dem Aschenputtel

Die Leitung des Theaters liegt heute in den Händen der zweiten Generation. Diese hofft, daß auch die Enkel diesen schönen Beruf ergreifen werden, das Erbe fortsetzen und weiterhin Groß und Klein mit ihrem Puppenspiel verzaubern.

Puppenspielplakate	Handpuppen aus China	Marionetten aus Tschechien
Im Laufe der Jahre entstand hier ein beachtlicher Fundus an Marionetten, auf vielen Auslandsreisen erwarb man Figuren. Kollegen fanden bei der Familie Magersuppe immer ein offenes Ohr, wenn sie Puppen zum Verkauf anboten. Da nun das Lager aus allen Nähten platze, so ist der heutige Theaterprinzipal Karl Erich Magersuppe glücklich, in Zusammenarbeit mit der Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten einen geschichtsträchtigen, ehrwürdigen Rahmen innerhalb des Steinauer Schlosses für diese Kostbarkeit zu erhalten.

Stabfiguren aus Indien

Dornröschen und der Prinz, im Hintergrund die Rosenfeen. Die Marionetten schnitze Jana Pogorielova.

Ludwig Emil Grimm, Bild aus dem Schloß in Steinau auf den "Kumpen",1815

Öffnungszeiten im Steinauer Schloß:
dienstags bis sonntags
vom 1. März bis 31. Okt.
von 10:00 bis 13:00
und 14:00 bis 17:00 Uhr

vom 1. Nov. bis 28. Feb.
von 10:00 bis 13:00
und 14:00 bis 16:00 Uhr.
Gruppen nach Anmeldung.

Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten, Außenstelle Steinau/Gelnhausen, Schloß

36396 Steinau an der Straße
Telefon (0 66 63) 68 43
Telefax (0 66 63) 75 18

Das Programm und die Adresse des Steinauer Marionettentheaters: s. oben !
Text: Karl Erich Magersuppe und Kai R. Mathieu
Fotografien: Konrad Merz

Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten
Grafik: Alice Meister

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